De Maasgouw/jaargang 19/nummer 16/Chroniek van Sittard

Chroniek van Sittard
Auteur(s) Aug. Dunckel
Datum 31 augustus 1897
Titel Chroniek van Sittard
Tijdschrift De Maasgouw
Jg, nr, pg 19, 16, 62-64
Brontaal Nederlands
Bron tijdschriften.delpher.nl
Auteursrecht Publiek domein

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Chroniek van Sittard.

Door Aug. Dunckel.

      Wij laten hier volgen de chroniek van Sittard uit den zeldzaam geworden almanak getiteld: „Sittarder Stadts und Kreises kalender auf das Jahr 1823.. .. Gedruckt zu Sittard bei J. M. Alberts 18°.” Deze chroniek is vervaardigd door Augustus Dunckel, geb. 29 Augustus 1798, zoon van Bernard en Ida Lindemans, ongehuwd overleden 23 Augustus 1830. Wij laten echter het begin der chroniek zelve over den toren van Babel, het H. koninkrijk Tongeren en dergelijke zaken weg.

      Ptolomeus ein roemischer Geschichtschreiber, der 150 J. nach Christi Geburt lebte, meldet, dasz die zwischen Maas und Ruhr wohnenden Voelker Suneren, Sueven, von Anderen aber auch Sweven oder Swaben genannt worden: und dasz sie zwey Festungen batten, namlich Theuderum, (dasz jtzige Dorf Tuddern) und Coriovallum, welches nach vieler meynung Falkenberg seyn soll, allwo sich die Roemer nachher gegen die Tungerischen lagerten.
      Der nâmliche Schriftsteller Ptolemeus nennet Tûdder in griechischer Sprache Theadeocor, Andere aber Theuderum, denn Durum oder Magum heiszt auf alt-deutscher oder celtischer Sprache so viel als ueberwallen oder ueberfahren — weil nun die Roemer in dieser Gegend ueber den rothen Bach (die rothe Beeck) welchen sie Suestra nannten, und wovon Susteren seinen Namen herleitet, uebergefahren sind, urn ihren Weg ueber dem jtzige Bodem von Sittard auf Tungern fortzusetzen, so musz man annehmen, dasz der gegenwârtige morastischen Sunpf damals ein bedeutendes Wasser gewesen ist.
      Im J. 1635. had man zwischen Tûdderen und Hoengen kupferne Pfenninge gefunden mit folgender Umschrift: J. F. Caes. Vesp. aug. P. m. Tr. P. P. p. Con. VIII. Das ist: Imperator Titus Cæsar Vespasianus augustus, Pontifex maximus, Tribunus plebis, Princeps potentissimus, Consul Octies. Auf der Andern Seite stand: Judea Capta; wodurch der wirklich in dieser Gegend Statt gehabte Marsch eines roemischen Heeres noch mehr bestâtiget wird.
      Die Bewohner dieses Landes waren damals wie die uebrige Deutsche gôtzendiener, diese Vorehrten an jedem Tage in der Woche, einen andern Gott. Von den Namen dieser Goetter haben die jtzigen Tage der Woche ihre Benennung erhalten, denn am Sonntage, welchen sie Sunandeag nannten, verehrten sie die Sonne; am Montage Monandeag den Mond; am Dienstage verehrten sie ihren Stammvater Tuisko, daher Tuisdeag; am Mittwoch den Gott Woden, daher Wodenerdeag; am Donnerstag den Gott Thunere oder Thôr, daher Thuneresdeag; am Freytag die Gottinn Friga Frigesdeag; am Samstag Seatersdeag den Gott Seater. Den Ursprung dieser Namen und das Ziel und Ende, wofûr und warum sie diese Gôtter verehrten, dahier zu entwickelen, wûrde zu weitschichtig seyn.
      Dieser Gôtzendienst verschwand bei Verkûndiging des Evangeliums durch die Apostelen und deren Abgesandten. Petrus als Oberhaupt, schickte von Rom aus Eucharius, Valerius und Maternus um die Deutschen in der Lebre Christi zu unterrichten, und unter diese das Heidenthum aus zu rotten. Der letztgenannte Predigte zu Strasburg, Trier und Koeln, und da er im J. 90 nach Christi Geburt zum Bischopf geweiht wurde, kam er in die hiesigen Laender; gieng auf Maastricht; (damals Tricht) predigte und baute eine Kirche, welche nachher dem Heiligen Servatz gewidmet wurde. In der Folgebegab er sich nach Tungeren, um auch da seine Lehre zu verbreiten; baute daselbst die berûhmte schöne Marienkirche, welche die erste, diesseits der Alpen, der Gottesmutter geweihte war, erwâhlte diese zu seinem


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Bischôflichen Sitz dessen Sprengel sich weit ueber diese Laender ausdehnte, und verordnete kraft der ihm gegebenen gewalt mehrere zum Priesterthum und Predigamt, schickte diese durch den Bereich seines Kirchen sprengels, welche dunn auch viele Pfarreyen aufrichteten, und das Heidenthum dâmpften, mit dessen gânzlicher Ausrottung die 8 folgende Bischôfe von Tungeren bis in’s vierte Jahrhundert, da Bischof Servatius den Sitz nach Maastricht verlegte, eifrigst fortfuhren.
      Nachdem die Roemer diese Laender etwa ueber 400 Jahre lang beherscht hatten, standen die niederlândisch-deutsche Voelker gegen sie auf, verjagten sie, setzten A. Ch. 410 in klevischen ueber den Rhein, um die reste Fluchtigen zu vernichten und nannten sich von nun an Franken d. i. Freië, zohgen diese Laender mit ihr in Bûndnisz, und richteten so gar zu Paris die Haupt-Stadt und den Sitz ihres Reichs auf.
      Von dieser Zeit an sind wir durch frankische Kônige und zwaren zu eerst durch Pharamund viele Jahre hindurch bis zum Tode Koenigs Clodwig A. 511. regieret worden. Dessen vier Sôhne theilten das Reich, und Thederich ward Koenig in Austrasia oder Ostfrankreich, wovon Metz die Hauptstadt und Kôniglicher Sitz war. Dieses Land war wieder zweitheilig, nämlich Ober- und Unterôstreich. Zu dem letztern gehôrte dieses Land zwischen Maas und Ruhr, welches man damals Maasgau, Masow oder Maaseland nannte, und wurde im J. 640 von Koenig Dagobert seinen Obermeister einem tapfern Helden Namens Pepin von Landen (ein Städtchen bei Tungeren) zu Lehn gegeben: dieser starb 647. Von diesem ist Pipinus Crassus oder Heristallius entsprossen. Zur zeit der Regierung dieses Pipins kam Wiro ein englischer Missionar mit seiner Gesellsehaft zu Herstall bei Lûttich an Pipins Hofe an, wurde von diesem und seiner Gemahlinn Plechtrudis (auch Blittrudis genannt) liebreich aufgenommen, reichlich beschenkt und ihm erlaubet seine Missions Geschäfte in dem Bereiche ihres Landes unter Pipins Schutze fortzusetsen.
      Wiro durchwanderte die Gegend des rechten Maas Ufers und stiftete zu St. Petersberg (heute Odilienberg bei Ruremund) die Abtey Odilienberg und kam zu solchem Ansehen, dasz selbst Pepin zu ihm zur beichte ging. Pepin hatte zu Herstall eine Steinerne Brücke ueber die Maas angelegt ueber welche er Jährlich baarfüfzfg mit entblöstem Haupte und nackten Füszen in einem groben und rohen Buszkleide eingehület nach Odilienberg zu wallfahrten pflegten. Sein gewöhnlicher Weg gieng ueber Marsna (Merssen bei Maastricht) wo eine versammelung frommer Kirchendiener war, von da auf Susteren, allwo er einen Meyerhof besasz, und dann durch den echter Sumfp, wo er einen Damm und eine Brucke (welche heut noch Pepelsbrucke anstat Pipinsbrucke genannt wird) angelegt hatte nach Odilienberg zu. Er verrichtete dann daselbst seine Andacht, und kehrte ueber sein Koenigliches Landgut Gangludum (heut Gangelt) nacht Herstall zurück.
      Im letzten jahre seiner Regierung uebergab er dem Willebrord, der auch ein englischer Missionär war, die Abtey Susteren im Maaseland zu verwalten, welche er und seine Gemahlinn Plechtrud gestiftet hatten, wie aus folgendem Diplom zu ersehen ist.

      Ego in Dei nomiue illluster vir Pippinus filius Arsgisili quondam, & illustris Matrona mea Blittrudis filia Hugoberti, in intuitu temoris Dei, & pro animæ meæ remedio, congitantes ut Oratorium & cellulam in honore Salvatoris & SS. Petri & Pauli, vel cæterorum Apostolorum & reliquiis Sanctorum mansionile suestra, (*) si tum in pago Mosariorum super fluviolo suestra, quod Blittrudis dato prætio ab Alberico & Haderico comparavit, a novo fundamine ædificare deberemus: quod ita & fecimus, & ipsum mansionile ad ipsam cellam delegavimus.
      Placuit nobis, ut Apostolico Patri Willibrordo Episcopo ipsam Basilicam tradidissemus, quod ita & fecimus, in eo modo, ut ibidem fratres peregrinos vel alios Deum timentes congregare debeat.
      Et illud nobis inserendum placuit, ut cum ipse Willebrordus de hac luce migraverit ipsi fratres quem inter se elegerint, constituant Abbatem, in ea ratione, ut nobis vel filio nostro Grimoaldo & filiis suis, vel filiis Drogonis nepotibus nostris in omnibus fidelis apparet, & ibidem secundum ordinem sanctè degat, & sub nostro Mundiburdio, & ipsius Grimoaldi filiorumque suorum, & Drogonis nepotum nostrorum defensione persistere debeat.
      Et si quis Deum timentium tam de parte nostra, quam de reliquis hominibus, de rebus suis eis aliquid condonaverit, Deo propitio eis proficiat in augmentis.
      Si quis vero, quod minime futurum esse credimus......
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      (*) Etiam Sororium inde Susteren dicitur, hoc Nomen a tribus Soraribus traxisse creditur, a S. Gertrude quæ Nivellis, a S. Adelgunde quæ Malbodii, et a S. Amelberga, quæ in hoe loco Canonicarum nobilium instituit Collegium.


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      Actum Bagoloso villâ publicè die secundo Martii, anno IV, regni Domini nostri Degoberti Regis.
      Et quia Nos propter ægritudinem in ipsa carta scribere non potuimus, Blittrudem conjugem nostram rogavimus & potestatem dedimus, ut ipsam firmare ad nostram vicem deberet: quod ita & fecit, & qui subscriberent vel signarent in preesenti rogavimus.
            Blittrudis.
            Blendumen Abbatissa.
            Helmoinus.
            Kremigius.
            Chrodoaldus.
            Geraldus.
            Adalbertus Abbas.
            Chammingo Comes.
            Crodegertus.
      Ego Adricharius, jussu Domini mei Pippini & Plectrudæ, hanc donationem scripsi & subscripsi.

(Wordt vervolgd.)