Proun führt uns zum Aufbau eines neuen Körpers. Hier entsteht die Frage der Zweckmäßigkeit. Der Zweck ist, was hinter uns bleibt. Die Schöpfung vollbringt die Tatsache und sie wird Forderung. Als die Menschen den Scheiterhaufen erfunden haben, wurde das Feuer Zweck der Wärme. Es ist die Kraft des Prouns, Ziele zu schaffen. Darin besteht die Freiheit des Künstlers der Wissenschaft gegenüber. Aus dem Zweck folgt die Nützlichkeit, das heißt Verbreitung der Tiefe der Qualität in die Breite der Quantität. Sie ist dann berechtigt, wenn sie an der Tagesordnung als letzte Zweckmäßigkeit vervielfältigt.
Das Gemälde an sich ist ein Ende, vollkommen an sich und abgeschlossen. Proun bewegt sich von einer Haltestelle zu der anderen auf der Kette der Vollkommenheit. Proun verändert selbst die gewerkschaftliche Form der Kunst und verläßt das Gemälde des individualistischen Kleinerzeugers, welcher in seinem abgeschlossenen Kabinette, verkrochen hinter seiner Staffelei sitzend, allein sein Gemälde beginnen und allein dieses beenden kann. Proun führt in der Schöpfung das Pluralis ein, indem es mit jeder Wendung eine neue schöpferische Gesamtheit umfaßt.
Proun beginnt auf der Fläche, geht zum räumlichen Modellaufbau vor und weiter zum Aufbau aller Gegenstände des allgemeinen Lebens.
So geht der Proun über das Gemälde und dessen Künstler einerseits, die Maschine und den Ingenieur andererseits hinaus und schreitet zum Aufbau des Raumes, gliedert ihn durch die Elemente aller Dimensionen und baut eine neue vielseitige, aber einheitliche Gestalt unserer Natur.
Moskau 1920.
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